Fällt das Stichwort “Modellbahnanlage”, so denkt der durchschnittliche Hobby- Eisenbahner wohl unwillkürlich an rechteckige oder L-förmige, mehr oder weniger raumfüllende Zimmeranlagen. Doch das Hobby ist immer wieder überraschend vielfältig und bietet unzählige Möglichkeiten – und dies beginnt nicht erst bei Landschaftsbau und Detailgestaltung, sondern bereits bei der Anlagenform.

Eine, besonders für transportable Vereins- und Grossanlagen interessante Möglichkeit des Anlagenbaus ist die Modulanlage.

Modul ist nicht gleich Modul - es gibt unzählige unterschiedliche Ansätze, Typen und Normen. Der EAS hat sich für die Umsetzung der Modulanlage für die NORD-Module entschieden.

Vorliegende Dokumentation erläutert Aufbau und Konzept der Modulanlage des EAS.

Wesentliche Teile des Dokumentes basieren auf der Broschüre „Modulanlagenbau nach dem NORD-Modul“ des M.E.C. Stetten.

Das vorliegende Dokument vermittelt neben dem Grundwissen zum Thema Modulanlagen auch die für den EAS angedachten Grundsätze und das Konzept für die Ausstellung im Dezember 2014.

 

Grundlagen zu Modulanlagen

Natürlich ist nicht jeder Modellbahner schon einmal mit dem Modulbau in Berührung gekommen, und die wenigsten werden so ganz genau wissen, um was es hier eigentlich geht.

Es geht dabei typischerweise um eine transportable Grossanlage, zusammengesetzt aus einer unbestimmten Anzahl einzelner Elemente.

Zentrale Idee an der Sache ist, dass der Übergang zwischen den Elementen - der sogenannte „Modulstoss“ - nach einheitlichen Richtlinien gestaltet, also genormt ist. Hierdurch ist es möglich, sämtliche Module - auch verschiedener Eigentümer - freizügig miteinander zu kombinieren und in beliebiger Reihenfolge zusammenzustellen.

Diese Bauweise bietet grosse Vorteile: Nicht nur, dass die Anlage – zerlegt in ihre Einzelteile - verhältnismässig leicht zu transportieren ist; sie kann auch individuell den unterschiedlichsten Räumlichkeiten angepasst, d.h. in praktisch jedem Raum ausgebaut werden. Zudem ist es natürlich auch interessant, die Anlage in immer wieder neuen und anderen Konfigurationen zu sehen.

 

Standardisierung als Voraussetzung

Um diese Flexibilität zu erreichen, ist es notwendig, für die folgenden Bauteile allgemein Standards zu setzen:

  • Modulkasten-Stirnbrett
    (Geländeverlauf am Modulstoss, mechanische Verbindung, Festlegung der Höhenlage über Fussboden)
  • Gleise
    (Gleissystem, Gleislage, Gleismittenabstände)
  • Elektrischer Anschluss
    (Stromsystem, Steckersystem und Steckerbelegung)

 

Flexibilität in der Mitte

So streng die Normung des Modulstosses auch ist - was zwischen zwei Modulstössen liegt, ist einzig und allein den Vorstellungen und Wünschen des Erbauers überlassen.

Weder in Bezug auf die Grösse oder Form des Moduls, noch auf Streckenverlauf, Motivauswahl oder Gestaltung gibt es hier irgendwelche Richtlinien oder einengende Vorschriften. Ob die Strecke gerade oder in einer Kurve geführt wird, ob das Modul nur einen halben oder zwei Meter lang ist, ob eine Stadt, eine ganze Industrielandschaft oder lediglich ein Stück grüne Wiese dargestellt wird - erlaubt ist, was gefällt.

Bezüglich Farben und Materialien für die Landschaftsgestaltung (Färbung der Vegetation Gestaltung des Gleiskörpers) gibt es keine verbindliche Vorgaben. Wer an einem geschlossenen und harmonischen Erscheinungsbildes der Gesamtanlage interessiert ist, orientiert sich an den Vorgaben des EAS. Diese sind weiter unten festgelegt.

Die Transportfähigkeit des Moduls ist niemals aus den Augen zu verlieren. Vor allem bei der Festlegung der Modul-Abmessungen sollte man auch auf Transportmöglichkeiten und Aufbewahrungsstandorte Rücksicht nehmen.